Zu Weihnachten dürfen wir uns mal überlegen, wer unsere Idole sind und an welchen Vorbildern wir unser Verhalten ausrichten und unsere Gesellschaft gestalten wollen. Denn hier und da scheint mir doch ein wenig Heuchelei und Widersprüchlichkeit mitzuschwingen.
So kann man meines Erachtens nicht die Geburt Jesu Christi feiern und zugleich beispielsweise Elon Musk bewundern. Man kann nicht einerseits Selbstlosigkeit, Güte und Nächstenliebe zum Anlaß gerührter Festlichkeit nehmen und andererseits Eitelkeit, Selbstsucht und Menschenverachtung als durchsetzungsstarkes Machertum bejubeln. Man kann nicht zur Verteidigung des christlichen Abendlandes auf die Straße gehen und zugleich ganze Menschengruppen mit Haß, Hetze und Ausgrenzung begeifern.
Jesu personifizierte Mildtätigkeit, Inklusion und Liebe, und zugleich jene sittliche Verrohung, die in unserer social-media-verzerrten Wirklichkeit immer mehr zum scheinbaren Erfolgsrezept wird - das paßt einfach nicht zusammen.
Es braucht keine Religion, nicht einmal einen Gottesglauben, um zu erkennen, daß Jesus das bessere Vorbild ist, denn die Qualität von Vorbildern muss sich immer daran messen lassen, welche Art von Gesellschaft sie schafft. Und da leisten die Musks dieser Welt gerade nichts Gutes.