Man stelle sich vor - in den USA! Dem Musterland der Demokratie und Gewaltenteilung, der leuchtenden Vision der Freiheit, in deren Verlässlichkeit meine Generation politisch sozialisiert worden ist. Irre.
Und die Welt schaut zu, macht "Deals", die dem Tyrant Elect Milliarden an Investitionen schenken (die wir in Europa bräuchten), uns zur Abnahme fossilen Mists zwingen (der den Klimaschutz um Jahrzehnte zurückwirft) und die keinerlei Gegenleistung beinhalten (weswegen das Ganze "Deal" zu nennen, blanker Hohn ist). Ohne hart zu verhandeln. Ohne auch nur eine einzige Trumpfkarte auszuspielen. Ohne die eigene Marktmacht in Anschlag zu bringen. Angst lähmt.
Beängstigend auch, wie wenig Widerstand sich in den USA selbst regt. Verstehen sie nicht, was gerade mit ihrem Land geschieht? Fehlt ihnen die europäische Erfahrung von Diktatur und Unterdrückung, die das Muster erkennbar macht?
Es wird immer irrer, und daß Trump mit all dem durchkommt, ohne nennenswerten Hindernissen zu begegnen, macht das Geschehen nachgerade surreal.
Und es ist erst der Anfang. Während Trump von ukrainischem Hoheitsgebiet als "property" spricht (statt als "territory") und darlegt, daß Grundstücke am Wasser immer die teuersten seien und die Ukraine davon das meiste verlieren werde, wetzt Putin die Messer mit Blick aufs Baltikum, und China schaut auf Taiwan.
Irre. Höchste Zeit, uns fit zu machen. Es kommen miese Zeiten.