Freiheit! Das positivste Wort der Welt. Nun ja, außer Liebe vielleicht. Wer käme darauf, in der Freiheit eine Last zu sehen? Ich bin frei, ein freier Mensch. Frei, selbstbestimmt. Ungebunden. Allein. Ein bißchen einsam. Haltlos schwebend in der Grenzenlosigkeit meiner Möglichkeiten.
Ja, ich kann tun und lassen, was ich will. Ausgehen, "liebe Freundinnen" treffen, trinken, nach Hause kommen, wann und mit wem ich möchte... schauspielern oder echt sein, arbeiten oder in den Urlaub fahren, rote Hosen tragen oder nachts um zwei einen Liter Vanilleeis essen. Ich kann schlafen oder aufstehen, ich kann gehen oder bleiben, ich kann lachen, weinen, reden, schweigen, und niemanden geht's etwas an. Ich bin frei.
Es geht niemanden etwas an. Was immer ich tue oder lasse, ja mein ganzes Leben geht niemanden etwas an. Tja... Was niemanden etwas angeht, daran nimmt irgendwann auch niemand mehr Anteil.
Wie trügerisch der Götterfunke leuchtet. Freiheit. Ein Wort, hinter dem wir allzu gern unsere Bindungsangst verstecken... Ein Klischee, mit dem wir rechtfertigen, uns auf nichts einzulassen, uns nicht durch das enge Nadelöhr der Einschränkung zu quetschen aus Angst vor dem Glück, das dahinter lauern könnte...
Freiheit? Ich pfeife auf die Freiheit, wenn ich in Dir gefangen sein darf.