Wie leicht es war, sich mit diesen wundervollen Kügelchen zu unterhalten, ihren Lauf auf verschiedenen Untergründen zu studieren, sie wirbeln zu lassen und sich an dem scharfen, und doch warmen Klicken zu erfreuen, wenn sie aneinanderstießen. Wie sehr man spielend in sich selbst versinken konnte, in seiner eigenen inneren Welt, unbedrängt von Pieps- und Klingeltönen, Kurznachrichten und Statusupdates. Nur Geist und Phantasie und Freude und das Klicken kühler Glaskugeln.
Die reiche innere Welt des spielenden Kindes... wie gut ich mich an sie erinnere! Neuerlich bewegt sie mich. Es ist die Vaterschaft, das süße, forschende, begeisterte Spiel meiner Tochter, das ich viel zu selten miterlebe, und das mich gleichwohl sinnieren und träumen läßt von der kindlichen Innerlichkeit. Ich denke und fühle mich ein in ihren süßen Kopf, sehe ihren Blick wandern, die Umgebung erfassen und Zusammenhänge begreifen... Ich bin überrascht, was ihre Aufmerksamkeit zu erregen vermag und was sie völlig kalt läßt... Und mich durchströmt die wärmste Liebe für dieses kleine Wesen, das lernt und fühlt und erlebt, und der Drang, der unbedingte Wunsch überwältigt mich, alles beizutragen, was ich kann, zu dieser Weltwahrnehmung, sie zu begleiten und zu fördern, sie anzuregen, möglichst viel zu lernen, zu fühlen, zu schaffen und sich zu freuen - ein unendliches Glück und eine große Aufgabe, die ihre Mutter aufs Großartigste erfüllt, und an der ich mir künftig viel mehr Anteilnahme wünsche.
Für Murmeln ist unsere Tochter noch zu klein. Sie würde sie wohl verschlucken, so wie ich es oft genug getan habe. Aber ich werde schon mal welche kaufen und ein wenig damit spielen, hoffend, daß sie eines Tages an ihrer Schönheit und Einfachheit, ihrem scharfen Lauf und ihrer kühlen Glätte ebensoviel Freude haben wird, wie ich.