Ruhiger Mut, heitere Gelassenheit - sich darein zu finden ist wohl die Kunst in solchen Lebensphasen. Der Pfeil fliegt, ob wir uns nun grämen, zerfleischen, mit dem Fuß aufstampfen oder eben gleichmütig den Ausgang erwarten. Den eigenen Wunsch nicht zum Maß dessen zu erheben, was geschieht, macht frei.
Leicht gesagt. Viel leichter als gelebt. Denn erstens liegt es nicht in unserer Natur, daran zu glauben, daß wir die Dinge nicht mehr beeinflussen können. Unserem kindisch-trotzigen Willen dichten wir noch während des Fluges eine gestaltende Kraft an und hadern weniger mit dem Schicksal als mit unserer vermeintlichen Schwäche, wenn er sich nicht verwirklicht. Und zweitens mag eine Ungewißheit gelassen-heiter zu ertragen sein. Dutzende hingegen überfordern und verdüstern unser Gemüt.
Wir brauchen einen Halt. Wir brauchen berechtigten Anlaß zur Hoffnung. Wir ersehnen kleine Zeichen, die uns Mut machen, die zumindest eine Tendenz andeuten, ein liebes Wort, einen Spalt in der Tür, ein Zwischenlob. Vielleicht sogar brauchen wir beizeiten Zeichen, die unsere Hoffnung dämpfen, damit wir uns auf eine Enttäuschung einstellen und vorbereiten können. Und es ist menschlich und absolut berechtigt, daß wir solche Zeichen wollen. Der ganz und gar orientierungslose Schwebezustand ist es, den wir nicht ertragen.
Vieles ist in der Schwebe. Immerzu. Und im Moment ganz besonders. Berufliches, Privates. 2011 - ein Schwebejahr. Es fällt mir nicht leicht, damit umzugehen, und meine Sehnsucht nach eindeutigeren Zeichen wächst. Aber ich werde nicht mit dem Fuß aufstampfen. Nein, nein. Ich bin ruhigen Mutes. Heiter und gelassen. Ich blicke den vielen Pfeilen nach, die ich nach bestem Können und mit klaren Zielen abgeschossen habe. Und ich glaube daran, daß sie treffen. Bis ihr Flug beendet ist.
Und auf einen blicke ich ganz besonders gespannt.