Erinnerst Du Dich an unser Haus am Strand? An unseren kleinen weißen Schreibtisch mit Blick aufs Meer, an dem wir saßen und schrieben, von der Liebe, vom Leben, von uns...? Weißt Du noch, wie unsere Tochter im hellen Sand saß und unter ihrem Sonnenschirmchen spielte, während die Wellen saft rauschten und ein lauer Sommerwind die weißen Vorhänge unseres kleinen Hauses blähte? Du hattest die Verandatüren geöffnet, hattest sie weit aufgesperrt, so daß wir immerzu ein- und ausgehen konnten in unser Haus am Strand, frei wie Wind und Sonne. Ein paar Möwen standen schreiend in der Luft, und am Horizont folgte ein großes Schiff seinem Weg übers Meer. Du sahst mich an und sagtest: "Du bist das Buch, das ich immer schreiben wollte!" Und das Meer rauschte in meinen Ohren wie sanftes Glück.
Ich war neulich mal wieder dort. Du hattest mir eine Karte geschrieben, ob wir uns nicht wieder treffen wollen in unserem Haus am Strand. So schön sei es dort immer gewesen. Ich brauchte eine Weile, weil ich mich erst an den Weg erinnern mußte. Aber als ich ankam, war es verschlossen. Die Verandatür, in der einst der Sommerwind die weißen Vorhänge gebläht hatte, fest verrammelt mit schweren Läden, die hölzernen Stufen versandet. Hier und da blätterte die weiße Farbe von den Wänden. Ein bleigrauer Himmel, ein steifer Wind, und Wellen, die ärgerlich auf den Strand einschlugen... Von Dir keine Spur. Nur ein Zettel an der Tür. "Es ist nun anders."
Ich drehte mich um und ging, traurig lächelnd. Es führt kein Weg zurück zu unserem Haus am Strand.