Wie praktisch, so eine Kirche, die man weltfremd finden kann, lebensfern, unzeitgemäß und überkommen, ein bißchen lächerlich in ihrer angestaubten Pracht, mit der man vor Jahrhunderten noch Bauern beeindrucken konnte. Heute allenfalls eine Kulisse, die man nutzt, um sich und seinen vermeintlichen Glauben zu inszenieren.
Aber mehr dann bitte auch nicht! Eine Kirche, die derlei Selbstinszenierung in Frage stellt oder gar an der Liebesbotschaft Jesu Christi mißt, ist dann doch etwas zuviel des Guten.
Und so nimmt es nicht wunder, daß aus dem Trump-Lager die ersten Schmähungen des neuen Papstes laut werden. "Woke" sei er, "Anti-MAGA", ein Marxist gar und ein "liberal piece of shit". Und woher all diese Unbill? Weil Papst Leo XIV. - oh ha! - darauf hingewiesen hat, daß man Nächstenliebe keine Rangfolge geben kann.
Die Trump-Sekte schäumt vor Wut - schließlich macht IHR Messias doch glasklare Vorgaben dazu, wer zu lieben und wer selbstverständlich zu hassen sei. Und postet Kommentare wie die oben zitierten.
Natürlich empört mich die abgründige, anmaßende Respektlosigkeit, die aus derlei Bezeichnungen plärrt, und es bleibt mir unbegreiflich, wie irgendjemand sich als Christ bezeichnen kann, der die Botschaft Jesu so fundamental nicht verstanden hat. Zugleich befriedigt mich als Katholiken ungemein, wie klar sich der neue Papst gerade als Amerikaner hier positioniert. Eine Stimme, die Gewicht und Reichweite hat. Eine Autorität, die die größenwahnsinnige Karrikatur im Gold-Weißen Haus nicht unterdrücken kann.
Soweit freue ich mich mal sehr über diesen Papst!