Dienstag, 21. Oktober 2025

Glücksschmerz

Es schmerzt. Und doch muß es zuweilen sein: etwas Ausgedientes aufzugeben, einzureißen, um Platz zu schaffen für das Neue, das kommt. Das gilt nicht nur für Gebäude, sondern auch für Lebensentwürfe und Irrwege, auf die wir geraten sind. 

Es schmerzt. Zumal, wenn wir das Bisherige nicht freiwillig aufgeben, sondern es uns weggenommen wird. Beendet, verweigert. Obwohl wir noch so viel vorhatten, so viel geben wollten. Und wir uns einfach nicht verständlich machen konnten. Aber so ist das Leben zuweilen. 

Es schmerzt. Denn natürlich erscheint uns manches vertraut und bequem, auch wenn es nicht mehr zu uns paßt. Und dann gilt es eben, die Entscheidung zu fällen, ob wir authentisch oder falsch leben wollen, Gewohnheit oder Selbstverwirklichung wählen. 

Es schmerzt. Wie alle Abschiede schmerzen. Aber es prickelt auch angenehm, wenn sich das Leben verändert. Die Verheißung des Neuen, das Glück des Möglichen durchrieselt uns warm und öffnet unseren Geist, unser Herz für nicht mehr und nicht weniger als uns selbst.