Wohin ich vor drei Jahren aufbrach, da bin ich heute angekommen. Bei mir.
Zum ersten Mal seit drei Jahren vermag ich, dankbar zu erkennen, was ich habe, anstatt mit all dem zu hadern, was ich nicht habe. Ständig geschehen kleine, wunderbare Dinge.
Heute etwa erwachte ich bei Sonnenschein. Ich war einigermaßen ausgeschlafen und warf mich in meinen Lieblingsanzug. Im Stiegenhaus roch es nach Kuchen. Dann hatte ich eine wunderbar kreative Projektbesprechung in einer Wiener Agentur. Unterwegs traf ich einen alten Schwarm und habe nichts dabei empfunden. Anschließend hatte ich eine sehr lustige Besprechung bei einem anderen Kunden. Dort habe ich mit der hinreißenden Rezeptionistin geflirtet, ging hernach seit längerer Zeit mal wieder in mein Kaffeehaus und bin nun imstande, 10 positive Dinge aus meinem Tag aufzuzählen.
Das ist doch toll, oder? Das hübsche englische Idiom "seine Segnungen zählen" hat leider keine ganz treffende Entsprechung im Deutschen. Aber es ist genau, was ich heute ich tue. Es verändert nicht die Situation - natürlich hat man Sorgen, Nöte und Schmerzen... Aber die Perspektive ist eine andere.