Verlassen und leer steht sie da, die Halle meiner Schreibwerkstatt, in der früher ein so produktives Treiben herrschte. Was war das für ein Rattern und Zischen der Ideen- und Gedankenmaschinen, ein Schütteln und eilfertiges Schnaufen der Wortfließbänder; kleine Gabelstapler fuhren umher, um die Berge von Themen und Erzählstoffen zu den richtigen Produktionsstätten zu bringen, und alles ward beschienen vom gleißenden Licht der Inspiration, das durch die großen Hallenfenster fiel.
Nun ist alles verstummt. Durch zerbrochene Fensterscheiben pfeift kühl-grauer Wind und verweht raschelnd die letzten Wortfetzen, die auf dem Hallenboden verstreut sind. Mein Namenszug, der einst am Giebel strahlte, blättert ab. Von irgendeinem Stahlträger hoch oben in der Dachkonstruktion tropfen Erinnerungen und schlagen glucksend auf dem steinigen Boden auf, ihr Echo an die weitläufige Leere verlierend. In den Ecken wuchern zerfallend modrige Pilze.
Die alte Halle wiederzubeleben, das ist mein Traum. Die rostigen Maschinen zu putzen, zu schmieren und wieder ans Laufen zu bringen, die Fließbänder in Bewegung zu versetzen und die Produktion wieder aufzunehmen - wie schön das wäre! Aber es fehlt an Stoff und an Licht. Ein wenig Öl gönne ich den Maschinen, damit sie nicht ganz verfallen. Aber produzieren tun sie derzeit nichts. Noch ist es nicht so weit. Noch herrscht Rezession.